VR an Leipziger Schulen – MPZ blickt auf erfolgreiche erste Projektphase zurück

In der Gaming-Welt sind sie bereits weit verbreitet und auch in der Berufsausbildung oder im Gesundheitsbereich kommen VR-Brillen auf vielfältige Weise zur Anwendung. Seit 2023 widmet sich auch die Leipziger Schullandschaft dem Thema „Virtuelle Realität“ im pädagogischen Kontext.

Unter dem Titel „VR an Leipziger Schulen“ hat das Medienpädagogische Zentrum Leipzig im zweiten Schulhalbjahr 2022/23 den Einsatz von Virtual Reality-Technologie im schulischen Kontext erprobt. Kurz vor Schuljahresende haben die beteiligten Schülerinnen und Schüler am 30. Juni in der Aula der Friedrich-Schiller-Schule die Ergebnisse des Projektes vor rund 100 interessierten Gästen präsentiert. Gemeinsam mit den beteiligten Lehrkräften, medienpädagogischen Fachkräften und weiteren Gästen blickten die Schülerinnen und Schülern auf die erste Projektphase zurück und tauschten sich über Erfahrungen und Erkenntnisse aus.

Das MPZ Leipzig hatte im zweiten Schulhalbjahr in Kooperation mit der Deutschen Telekom GmbH und deren Partnerunternehmen VIL GmbH (Virtuelles Interaktives Lernen) sowie mit drei Leipziger Schulen zusammengearbeitet. An der Pablo-Neruda-Schule (Grundschule, 4. Klasse), der Werner-Heisenberg-Schule (Gymnasium, 8. Klasse) sowie an der Schule am Weißeplatz (Oberschule mit M.I.T.-Profil, 7.–9. Klasse) wurden individuelle virtuelle 360-Grad-Räume erstellt, in denen die Schülerinnen und Schüler ihre Inhalte für die Vorstellung eines Schulalltages für eine französische Partnerschule, für Themen des Geschichtsunterrichts bzw. die Repräsentation schulspezifischer Werte aufbereiteten.

Für die erste Projektphase wurde auf die Methode der aktiven Medienarbeit fokussiert, d. h. der Einsatz der VR-Technologie im Unterricht ging deutlich über eine reine Rezeption hinaus. Das gesamte Projekt hatte einen starken Pioniercharakter: Es konnte auf keine fertigen Produkte oder Konzepte zurückgegriffen werden. Im Projektverlauf hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, sich das Medium VR selbstständig zu erschließen und sich deren Funktionsweisen selbständig anzueignen. Im Rahmen eines mehrstufigen Prozesses waren die jeweiligen Schülergruppen auf die Suche nach Chancen und Grenzen von VR gegangen und entschieden sich gemeinsam mit den Lehrkräften jeweils für ein individuelles Schulprojekt.

„Diese Art von Projekten, die ausprobieren und sich auf den Weg machen in etwas Neues, funktionieren nur, wenn wir uns gemeinsam mit unseren Ideen und eben auch den entsprechenden finanziellen Mitteln auf den Weg machen“, fand der Leiter des Amtes für Schule der Stadt Leipzig, Peter Hirschmann, wertschätzende Worte. Der stellvertretende Leiter des Landesamtes für Schule und Bildung am Standort Leipzig, Dr. Gregor Peters, verwies auf die positiven Erfahrungen mit der Einführung von iPads im Unterricht: „Mit dem Rückblick auf diese Entwicklung ist es nur logisch und konsequent, neue technische Entwicklungen wie VR auf ihre Einsatzmöglichkeiten in Schule und Unterricht hin zu untersuchen.“

Dr. Thomas Hickfang, Teamkoordinator des MPZ Leipzig, schätzte insbesondere die Methode der aktiven Medienarbeit als gelungenen Ansatz ein: „Das Projekt hat aufgezeigt, wie wichtig es ist, die aktive Medienarbeit als kooperative Medienarbeit zu betrachten, wo Lehren und Lernen als Einheit betrachtet wird.“ Es sei im Projekt wichtig gewesen, „nicht festzulegen, wer lehrt und wer lernt. Die Lehrerinnen und Lehrer können sehr viel von den Schülern lernen, gerade was neue Medien angeht“. Eine ausführliche Beschreibung des Projektansatzes durch Dr. Thomas Hickfang wird zeitnah im SMK Blog veröffentlicht.

Es ist vorgesehen, Virtual Reality im Angebot des MPZ Leipzig zu verstetigen. Dazu gehören die Qualifizierung und Beratung von Lehrkräften, die Begleitung von Medienprojekten und der Technikverleih. Die zweite Projektphase wird im ersten Schulhalbjahr 2023/24 mit weiteren Schulen beginnen. Darin sollen erste Projekterfahrungen optimiert und vertieft sowie weitere Konzepte entwickelt werden. Geplant ist zudem, die entwickelten Konzepte und entstandenen Materialien mittel- bis langfristig für Schulen aufzubereiten und zu veröffentlichen. Ausführlichere Informationen zur zweiten Projektphase und Möglichkeiten der Teilnahme werden zu Beginn des neuen Schuljahres bekanntgegeben.

Das Projekt „VR an Leipziger Schulen“ wird finanziert durch Mittel der Stadt Leipzig und durch Steuermittel auf der Grundlage des vom sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes im Rahmen der Förderrichtlinie „Initiative Digitale Schule Sachsen“.