Bildungsgerechtigkeit im digitalen Zeitalter: Schülerinnen und Schüler im Dialog mit dem MPZ

Wie gerecht ist digitale Bildung? Schülerinnen und Schüler sowie Akteure des Medienpädagogischen Zentrums (MPZ) Leipzig und andere städtische Akteure diskutierten, wie Infrastruktur, Medienkompetenz und Partizipation zusammengehören.

Auftakt im RealLabor Leipzig

Am 3. September 2025 lud der StadtSchülerRat Leipzig im Rahmen einer Aktionswoche des LandesSchülerRats Sachsen ins „RealLabor Leipzig“ ein. Rund 25 Teilnehmende kamen zusammen – darunter Schülerinnen und Schüler verschiedener Schularten, Vertreter des Medienpädagogischen Zentrums (MPZ) und der Abteilung Schule und Digitalisierung sowie Mitarbeitende des Amts für Jugend, Schule und Demokratie, Referat Demokratie und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Ziel war es, unterschiedliche Perspektiven auf das Thema Bildungsgerechtigkeit zusammenzuführen und die Frage nach mehr Bildungsgerechtigkeit im digitalen Zeitalter zu diskutieren.

Digitale Umfrage: Stimmen der Schülerinnen und Schüler ernst nehmen

Um die Stimmen der Jugendlichen einzubeziehen, startete das MPZ zum Auftakt eine digitale Umfrage per QR-Code.

Die Antworten zeigten ein differenziertes Bild:

  • Einige fühlen sich in der Schule ernst genommen, erleben die Politik jedoch als abgekoppelt.
  • Beim Thema Smartphones sprachen sich die meisten gegen pauschale Verbote aus und plädierten für klare Regeln, gute Infrastruktur und kreative Nutzung im Unterricht.
  • Zum DigitalPakt gab es gemischte Rückmeldungen: Fortschritte seien sichtbar, doch technische Ausstattung in Kombination mit Medienbildung als integraler Bestandteil von Unterricht seien noch längst nicht überall selbstverständlich.

Gesprächsrunde: Digitale Teilhabe im Fokus

In der anschließenden Diskussionsrunde, die von der stellvertretenden Vorsitzenden des StadtSchülerRats Leipzig, Rebecca Theer, moderiert wurde, standen digitale Teilhabe und Medienbildung im Mittelpunkt.

Diskutiert wurde, wie

  • gleiche Zugänge zu Geräten geschaffen,
  • Medienkompetenz als Alltagsfach etabliert und
  • der Einsatz von Künstlicher Intelligenz sinnvoll begleitet werden können.

Deutlich wurde: Verbote allein führen nicht weiter – Vertrauen, Begleitung und Reflexion auf Augenhöhe seien entscheidend. Gleichzeitig bräuchten Lehrkräfte Motivation, praxisnahe Fortbildungsangebote, Freiräume für Qualifizierung und angepasste Lehrpläne, damit digitale Bildung nachhaltig wirksam werde.

Die Rolle des MPZ: Kultur der Digitalität fördern

Für das MPZ war die Veranstaltung von großer Relevanz. Partizipation ist ein Grundprinzip medienpädagogischer Arbeit – darum war es wichtig, die Perspektiven der Schülerinnen und Schüler mit denen der Lehrkräfte abzugleichen.
Das MPZ versteht sich nicht nur als Versorger von IT-Infrastruktur und Ausstattung, sondern auch als Partner für Wissen, Orientierung und konkrete Bildungsinhalte. Leitidee ist eine Kultur der Digitalität, in der Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte gemeinsam Verantwortung übernehmen und Schule zu einem kooperativen Lernort weiterentwickeln.

Die Diskussion zeigte, dass Bildungsgerechtigkeit im digitalen Bereich mehr ist als Technik. Sie lebt von Chancengleichheit, der Vermittlung von Medienkompetenz, kritisch begleitetem KI-Einsatz und Vertrauen in gemeinsames Lernen. Das MPZ wird diesen Weg aktiv begleiten – mit IT-Infrastruktur und Ausstattung, Bildungsangeboten und Formaten, die eine Kultur der Digitalität ermöglichen.